Folge 2: Zwei Seiten, ein Ziel - So Stärkt das Dual-Service-Prinzip Patient:innen

Shownotes

In dieser Folge von „Mir zuliebe“, dem Gesundheitspodcast der Klinik Diakonissen Linz, geht es um ein besonderes Prinzip, das im Klinikalltag tagtäglich gelebt wird: das Dual-Service-Prinzip. Es steht für echte Partnerschaft zwischen Ärzt:innen, Pflegekräften und vor allem mit den Patient:innen.

Zu Gast sind Dr. Helmut Fliesser, Facharzt für Orthopädie, und Nina Maureder aus dem Serviceteam. Gemeinsam geben sie Einblicke in eine Haltung, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht und medizinische Expertise mit Zeit, Aufmerksamkeit und Empathie verbunden wird. Es geht um Kommunikation auf Augenhöhe, gegenseitiges Vertrauen und das Gefühl, nicht nur Patient:in, sondern Mensch zu sein. Wir erfahren, warum gerade dieser Zugang zur Medizin so entscheidend für den Heilungsprozess ist, wie ein typischer Tag in der Klinik aussieht und weshalb viele Patient:innen sagen: „Es war hier wie in einem Hotel nur mit Herz und Heilung.“ Eine Folge über Menschlichkeit, Würde und die Kraft echter Zusammenarbeit.

Mehr Informationen gibt es unter: https://www.linz.diakonissen.at/

Transkript anzeigen

00:00:02: Was macht eine gute medizinische Behandlung eigentlich aus?

00:00:14: Die Technik, die Erfahrung oder vielleicht doch das Zusammenspiel?

00:00:19: In dieser Folge von Mirzuliebe geht es genau darum.

00:00:23: Wir sprechen über das Dual-Service-Prinzip der Klinik Diakonissen-Lins.

00:00:28: Ein Konzept, das Medizin auf Augenhöhe möglich macht.

00:00:31: Zwischen Ärzten, Pflegenden, Und vor allem mit den Patienten.

00:00:35: Zu Gast,

00:00:36: Herr Dr.

00:00:37: Helmut Flisser, Facharzt für Orthopädie und Nina Maureder, beide von der Klinik, dir Konissen Linz.

00:00:43: Schön, dass Sie beide da sind.

00:00:44: Danke, dass wir hier sein dürfen.

00:00:46: Hallo, auch von meiner Seite.

00:00:48: Herr Dr.

00:00:48: Flisser,

00:00:49: lassen Sie uns direkt einsteigen.

00:00:51: Was genau

00:00:51: steckt hinter dem Begriff Dual-Service-Prinzip?

00:00:54: Unser lustiger Begriff, aus meiner Sicht, dafür eigentlich die Beschreibung einer Partnerschaft.

00:01:01: Partnerschaft insofern, als Patientin, wenn ich in die Klinik komme oder in unsere Ordinationen, komme ich mit irgendeinem Problem, mit Beschwerden, mit Schmerzen.

00:01:15: Und ich vertraue mich jetzt jemanden an, der mir anbietet, dass mir diesen Weg zum Besserwerden, zum Gesünderwerden miteinander geht.

00:01:27: In der Sekunde, in der man da zusammenkommt oder in der Minute, geben wir diese Partnerschaft ein und das kann man halt eben vielleicht da umschreiben mit diesem Dual-Service-Prinzip.

00:01:42: Die Ärztin der Orts servisiert, so sehe ich das und betreut gemeinsam, so lange bis passt.

00:01:51: Also man geht da wirklich eine Beziehung ein.

00:01:53: Die Patientin und die ... der Behandlung, die einen dann auch begleiten durch diesen Prozess.

00:02:00: Also es wechselt dann nicht.

00:02:02: Ja, so erlebe ich das.

00:02:03: Also das ist schon sehr innig sozusagen, wenn man überspitzt sagen will, sehr, sehr intime Geschichte, weil ich komme, ich erzähle von einem Problem, das mich belastet, betrübt.

00:02:19: Und jetzt komme ich zu jemandem, Und der sollte sagen, okay, schauen wir das mal miteinander, die beste Lösung finden.

00:02:30: Und der überlegt, schlägt vor, begleitet für das vielleicht schon ein bisschen, ja, macht er auch.

00:02:40: Aber in Erseline stellt er sich sozusagen in das Service der Patientin.

00:02:46: um einfach dieses Problem, diese Sache, die sie betrübt, einfach zu lösen.

00:02:50: Also man ist dann wirklich ein Team und geht das gemeinsam an?

00:02:53: Es geht nur miteinander.

00:02:56: Es geht zwischen der Ärztin, Arzt und der Patientin nur miteinander, sonst wird das nichts.

00:03:02: Genauso wie auch die Zusammenarbeit in der Klinik mit den Therapeuten, mit den Betreuerinnen.

00:03:10: Wer immer, das geht nur miteinander.

00:03:12: Und jeder liefert da jetzt einen Teil und Das war diese Idee, diese Situation duales Serviceprinzip zu nennen vor Jahren.

00:03:21: Ja, das bringt es auf den Punkt.

00:03:23: Also keine starre Hierarchie, sondern echte Zusammenarbeit?

00:03:28: Definitiv keine Hierarchie.

00:03:29: Ich glaube, das sollte man... Also, es ist immer Riesenanliegen, dass die Kommunikation sehr, sehr horizontal läuft.

00:03:37: Ich bin keine Physiotherapeut.

00:03:38: Ich käme in der Physiotherapie nicht aus.

00:03:40: Ich bin keine... Diplom, Schwester, wie immer, ich kann meinen Teil liefern und den versuche so gut wie möglich zu machen.

00:03:48: und die Mitarbeiter machen das genauso.

00:03:51: Ich schreibe dem Physiotherapeut nicht vor welche Übungen.

00:03:54: Ich kann mit ihm vorher besprechen, was ist denn da jetzt gescheit, aber dann macht er sein Ding.

00:04:01: und genauso ist es bei den Mitarbeiter in der Klinik.

00:04:06: und die Damen und Herren, die da zusammenarbeiten, die bringen sich immer wieder ein, um die Leute eben... Ja, gesund werden zu lassen.

00:04:16: Das haben Sie sehr schön gesagt.

00:04:17: Das, finde ich, spiegelt sich auch in der ganzen Klinik so wieder.

00:04:21: Auch bei dem Foto, was man auf dem Folder sieht, sind alle Köpfe der Ärztinnen und Ärzte und der Mitarbeiter alles durcheinander.

00:04:28: Das ist keine Pyramide, sondern jeder hat seinen Bereich, in dem er oder sie gut ist.

00:04:34: Und da bringt er sich ein.

00:04:36: Frau Maurer,

00:04:37: was ist für Sie das Entscheidende beim Dual-Service-Prinzip?

00:04:40: Also der Patient fühlt sich von Anfang an als Mensch-Work-Nummer.

00:04:45: Er ist nicht irgendeiner Nummer.

00:04:47: Es hat jeder in der Klinik ein offenes Ohr.

00:04:50: Man nimmt die Zeit, sei es der behandelnde Orts- oder Pflegepersonal, die Therapeuten.

00:04:57: Entscheidungen werden immer gemeinsam getroffen.

00:05:00: Das heißt, der Patient ist nicht nur Zuschauer, sondern auch involviert in seinem Heilungsprozess.

00:05:07: gibt den Menschen Vertrauen und dann werden vielleicht auch so eigene Selbstheilungskräfte aktiviert oder das Stresslevel ist dann auch deutlich geringer als vielleicht in einem Krankenhaus, wo man so zuschaut, wo man gerade landet.

00:05:20: Genau,

00:05:21: also da hört man immer positiv für resonant.

00:05:23: Gab es einen Moment, den besonders in Erinnerung geblieben ist?

00:05:26: Also kein besonderer Moment, aber was Alltägliches, wenn die Neuaufnahme kommt.

00:05:32: Wir bringen uns von der Halle ins Zimmer.

00:05:35: Und es ist immer der kurze Weg, wenn wir es in dem kurzen Weg schaffen, dass wir ein bisschen Angst und Nervosität den Patienten nehmen können.

00:05:47: Dann ist es ein positiveres Eintreffenszimmer, das wird auch rückblickend gern vom Patienten positiv in Erinnerung gerufen.

00:05:56: Ja, man kommt wo an, man kommt erst einmal.

00:05:59: Genau, man schafft einfach Vertrautheit.

00:06:01: Ja.

00:06:03: Ja, weil dann lässt man sich fallen und man begibt sich in die Hände der Spezialistinnen.

00:06:08: Ja.

00:06:10: Herr Dr.

00:06:10: Flisser, was würden Sie sagen?

00:06:12: Warum ist das Dual-Service-Prinzip gerade heute so wichtig?

00:06:15: Ja, gerade heute, ein kleiner Widerspruch, ich denke, es war immer wichtig.

00:06:21: Wenn man sagt ja gerade heute, ich weiß ein bisschen, was Sie vielleicht an was Sie denken, ich kann nur beschreiben bei... Mir in der Ordination ist es oft so, dass Leute kommen, die waren bei Top-Leuten.

00:06:35: Es bleibt aber oft einfach, die Zeit zu reden und zu kommunizieren, was ich jetzt ... Was tun wir?

00:06:43: Wie geht es weiter?

00:06:46: Wie schaut meine Behandlung aus?

00:06:47: Ich habe das nicht verstanden.

00:06:49: Ich bin mir nicht sicher, ist das okay, weil wir haben einfach zu wenig Zeit gehabt, darüber zu reden.

00:06:54: Und es ist erstaunlich, wie viele kommen mit.

00:06:57: mit diesem Anliegen einfach einmal nur zu reden und zu sagen, hey, können Sie mir bitte erklären, was ich habe und was wir jetzt tun?

00:07:05: Und insofern würde ich sagen, ja, ist es sehr wichtig, aber es ist auch, wenn ich das sagen darf, sehr egoistisch auch aus meiner Sicht extrem wichtig.

00:07:16: Also ich möchte am Ende des Tages aus der Ordination rausgehen und das Gefühl haben, ich habe kommuniziert, ich habe mich eingebracht und ich habe mich um jemandem gekümmert sozusagen.

00:07:30: Ich habe auch gehört, es gibt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ärzte, die sind seit fast über forty-fünf Jahren im Haus.

00:07:37: Also da kommt jemand vielleicht mit einem Leiden und dann kommt er fünf Jahre später und trifft wirklich wieder auf dieselben Ärzte.

00:07:45: Das kann bei ihnen in der Klinik passieren, oder?

00:07:47: Das ist bei mir ganz schlimm, weil ich bin seit über zwanzig Jahren dort.

00:07:55: Aber ich fühle mich sehr wohl und ich sehe das auch bei den meisten Leuten.

00:08:03: So ist die Frau Marin jetzt einfach auch gesagt hat.

00:08:06: Das spürt man schon.

00:08:07: Ich glaube, so ein Spirit oder so, wie es so heißt, wenn die Chemie passt, das macht einfach was mit den Leuten.

00:08:13: Und das ist natürlich jeden Tag einfach auch schön dort, von unserer Seite aus dort in die Arbeit zu gehen und am Abend nach Hause zu gehen und das Gefühl zu haben.

00:08:23: Das war gut.

00:08:25: Ich habe mir darum gekümmert, ich habe das passt, was ich gemacht habe.

00:08:29: Und ich spürte die Leute natürlich.

00:08:31: Und man spürte ich.

00:08:32: Ich war ja nicht auf der Klinik gekommen.

00:08:34: Man spürte diese Zeit und diese Ruhe.

00:08:37: Also es ist kein hektischer Star hier, sondern man hat das Gefühl, da gibt es... Da gibt es Zeit.

00:08:43: Also da ist ein Raum, wo man sich fallen lässt.

00:08:45: Ja,

00:08:45: es ist so wie an einen Strand kommen Welle sehen und sagen so, und jetzt schauen wir das in aller Ruhe an, bevor ich schnell ins Wasser laufe.

00:08:55: Und dann kann ich auf dieser Welle oder in der Situation einfach sein.

00:09:02: Und das ist ein wichtiger Punkt, der nimmt viel Angst, nimmt viel Nervosität und bringt wahnsinnig viel weiter.

00:09:11: Wie ist es bei Ihnen, Frau Maurräder, wenn Sie mal merken, dass jemand doch nervös ist beim Eintreffen?

00:09:17: Haben Sie da ein Thema, über das Sie gerne mit den Menschen reden, wo Sie merken, da lassen die Menschen los?

00:09:24: Prinzipiell ist es immer, wir nehmen Sie gerne die Zeit, wir hören gern zu und das tut einfach die Patienten auch.

00:09:30: Das drogt dazu bei, dass sie sich wohl aufkommen fühlen.

00:09:33: Können Sie uns dabei mitnehmen, wie sieht so ein Tag bei Ihnen aus, Frau Maurräder?

00:09:38: Bei uns fängt es an, dass wir die Neuaufnahmen bekommen.

00:09:41: Die bringen wir aufs Zimmer.

00:09:42: Wir kümmern sie ums leibliche Wohl.

00:09:44: Sie werden versorgt.

00:09:45: Das ist abgestimmt immer auf die weiligen Operationen.

00:09:50: Wir gehen auf etwaige Wünsche ein.

00:09:52: Wir informieren es über Physiotherapiezeiten.

00:09:56: Ja.

00:09:57: Sie erstellen gemeinsam einen Plan mit dem Zentrum.

00:10:01: Genau.

00:10:02: Dass es auch nicht zu knapp hintereinander ist, weil jeder braucht hier unterschiedliche ... Ruhezeiten zwischen den Behandlungen.

00:10:09: Genau.

00:10:11: Ja, es gibt Leute, die brauchen gar keine Pausen und dann gibt es Menschen, die brauchen so ein bisschen längere Pause, um das wieder zu verarbeiten, was sie gerade, was sie erlebt haben.

00:10:20: Und vor allem, wenn sie dann auch viel Zeit hat, dass wir für den Patienten da sind, dass wir uns das anhören.

00:10:25: Was hören Sie denn oft von den Patientinnen und Patienten?

00:10:30: Sehr häufige Info, die wir bekommen bei der Entlassung ist.

00:10:37: Ich habe das Gefühl gehabt, ich war nicht in einem Krankenhaus.

00:10:41: Es war irgendwie anders.

00:10:42: Es war auch manchmal so Verknüpfungen, so Ideen.

00:10:47: Ich war eigentlich mehr in einem Hotel.

00:10:51: Das ist ja bei euch so wie in einem Hotel, kommt immer wieder mal vor.

00:10:56: Aber natürlich ist das eine Klinik.

00:10:57: Natürlich wird dort Medizin betrieben, aber wenn jemand das so empfindet, dass er sagt, ich war nicht in einem Krankenhaus, dann kann ich nur sagen, alles richtig gemacht.

00:11:06: Ja, auf jeden Fall auch an einem spirituellen Ort.

00:11:10: Das merkt man, diesen Geist, diese Tradition, die vom Gespräch kommt, vom Geistlichen.

00:11:19: Auch diese Kraft.

00:11:20: Das hat eine andere Geschichte des Hauses.

00:11:24: Ganz klar und von dem Leben des Hauses auch und den Spiriten spürt man.

00:11:30: Und den möchte man halt noch lange in dieser Zeit weiter tragen.

00:11:36: Und das geht nur über die Menschen.

00:11:38: Was möchten Sie unseren Hörerinnen und Hörern noch mitgeben?

00:11:41: Also

00:11:41: ich kann dem nur zustimmen.

00:11:43: und also der Patient fühlt sich bei uns einfach gut aufkommen.

00:11:47: Und das ist das, was den Unterschied einfach macht.

00:11:50: Das ist ein schönes Schlusswort.

00:11:52: Vielen, vielen Dank an Sie beide, dass Sie Ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben.

00:11:57: Und an unsere

00:11:57: Hörerinnen und Hörer.

00:11:59: Wenn Sie mehr über das Dual-Service-Prinzip erfahren möchten, besuchen Sie die Website www.lins.dirkonissen.at Oder kommen Sie direkt bei der Klinik dirkonissen Lins vorbei.

00:12:12: Das war's für heute bei mir zu Liebe.

00:12:14: Sie haben noch Fragen oder möchten wissen, an wen Sie sich mit Ihrem Anliegen wenden können?

00:12:19: Dann nehmen Sie gern über den Gesundheitsgeit Kontakt mit uns auf.

00:12:23: Hier finden Sie persönliche Unterstützung, Antworten auf Ihre Fragen und jemanden, der Ihnen wirklich weiter

00:12:30: hilft.

00:12:31: Den Link dazu finden Sie wie immer in den Shownotes.

00:12:35: Und wenn Ihnen der Podcast gefallen hat, würden wir uns freuen, wenn Sie ihn abonnieren oder uns eine positive Bewertung hinterlassen.

00:12:42: Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

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