Folge 3: Rückenschmerzen gezielt behandeln: Was wirklich hilft und wann operiert werden muss

Shownotes

Unsere Wirbelsäule trägt uns durchs Leben doch was, wenn sie nicht mehr mitspielt? Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle oder Instabilitäten sind längst Volkskrankheiten und können den Alltag stark einschränken. In dieser Folge von „Mir zuliebe“, dem Gesundheitspodcast der Klinik Diakonissen Linz, sprechen wir mit Dr. Clemens Leitner, Facharzt für Neurochirurgie und Spezialist für Wirbelsäulenchirurgie.

Er erklärt, wie moderne Diagnostik und schonende Therapien helfen können, wann eine Operation wirklich nötig ist und warum konservative Behandlungen oft der erste Weg sind. Außerdem gibt er Einblicke in den Klinikalltag, seine persönliche Behandlungsphilosophie und warum Zeit, Vertrauen und langfristige Betreuung so wichtig sind. Eine informative Folge für alle, die unter Rückenschmerzen leiden oder wissen möchten, welche Therapieoptionen es heute gibt, individuell, fundiert und verständlich erklärt.

Mehr Informationen gibt es unter: https://www.linz.diakonissen.at/

Transkript anzeigen

00:00:01: Sie hält uns aufrecht, im wahrsten Sinne des Wortes.

00:00:13: Unsere Wirbelsäule.

00:00:15: Doch was, wenn sie nicht mehr mitmacht?

00:00:17: Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle, Instabilitäten, all das kann das Leben spürbar einschränken.

00:00:23: In dieser Folge von Mir zu Liebe sprechen wir mit Dr.

00:00:27: Clemens Leitner, Facharzt für Neurokirurgie, und Spezialist für Wirbelsäulen-Kirurgie in der Klinik-Diakonissen Linz.

00:00:34: Er erklärt, wie moderne Diagnostik und schonende Verfahren helfen können und warum es oft mehr braucht als nur einen Blick auf das Röntgenbild.

00:00:42: Herr Dr.

00:00:43: Leitner, schön, dass Sie heute bei uns im Podcast sind.

00:00:46: Ich freue mich, hallo.

00:00:47: Wirbelsäulen-Probleme zählen ja mittlerweile fast zur Volkskrankheit, jeder Dritte hat es.

00:00:52: Was macht die Wirbelsäule so anfällig und gleichzeitig aber auch so wichtig?

00:00:56: Also hier muss man zunächst verstehen, dass die Wirbelsäule ein sehr... eine sehr komplexe Struktur ist.

00:01:02: Die Wirbelsäule ermöglicht uns Bewegung nach allen Richtungen, also nach vorne, nach hinten zur Seite und auch Rotationsbewegungen sind möglich.

00:01:12: Außerdem beinhaltet sie Nervenstrukturen, also das Rückenmark und die Nervenwurzeln.

00:01:19: Die Kombination aus sehr komplexen Bewegungen, eine Beanspruchung über das Leben hinweg und der Nahbezug zu den Nerven macht sie dann noch anfällig für.

00:01:28: Ja,

00:01:29: alles was viel kann, ist auch kompliziert zu behandeln.

00:01:32: Genau, ihr Komplexer, desto fehleranfehlerbar.

00:01:35: Das wollte

00:01:35: ich sagen, genau.

00:01:37: Was sind die häufigsten Beschwerden, mit den Patientinnen

00:01:39: zu ihnen kommen?

00:01:41: Das sind einerseits Rückenschmerzen und andererseits auch Schmerzen, die in die Beine oder in die Arme ausstrahlen, genauso wie Gefühlsstörungen, also ein Krippeln oder ein Taubhetsgefühl, aber teilweise auch Lähmungserscheinungen, also Ausfall, einzelner Muskeln.

00:01:58: Also es kann

00:01:58: von bis sein.

00:01:59: Wenn man mal sich verriessen hat und man spürt einen Schmerz, es könnte etwas Schlimmes sein.

00:02:03: Es könnte aber auch etwas sein, was nach ein paar Tagen

00:02:06: wieder gut ist.

00:02:07: Genau.

00:02:07: Aber das muss man natürlich abklären lassen, um das nicht unnötig zu belasten, wenn es was Schlimmes

00:02:13: ist.

00:02:13: Das stimmt.

00:02:13: Wenn es sich nicht sofort bessert, dann zumindest mal einen Experten oder einen Arzt aufsuchen, der eine Einschätzung abgeben kann, wie man dann weiter vorgeht.

00:02:25: Und wie gehen Sie an so eine Diagnose heran, wenn jemand

00:02:28: zu Ihnen kommt?

00:02:29: Also, zunächst erfolgt mal das Anamnesegespräch.

00:02:32: In diesem Anamnesegespräch wird zunächst erhoben, wo die Schmerzen genau lokalisiert sind, seit wann sie bestehen und welche Maßnahmen bisher eingeleitet wurden.

00:02:43: Danach erfolgt die körperliche Untersuchung, die sogenannte Statuserhebung.

00:02:47: In dieser Statuserhebung werden die Reflexe getestet, die Muskeln überprüft nach ihrer Funktion und nach Kraftgrad und es finden dann auch spezielle Tests statt.

00:02:58: Wann ist eine Operation notwendig?

00:03:00: Also eine Operation würde man dann empfehlen, wenn einerseits die Schmerzen massiv sind und nicht tolerierbar.

00:03:10: oder wenn es tatsächlich zu motorischen Ausfällen kommt.

00:03:13: Klassisches Beispiel wäre eine Vorfußheberschwäche.

00:03:16: Das ist die Unfähigkeit, den Vorfuß im Sprunggelenk zum Schienenbein zu bewegen.

00:03:20: Das kann eine Folge eines Bandscheibenvorfalles sein, der auf eine spezielle Nährvermurzel drauf drückt.

00:03:26: Und hier sollte man, um bleiben der Schäden zu vermeiden, dann doch eher die Operation.

00:03:32: Ich glaub, alle unserer Hörerinnen und Hörer testen gerade ihren Fuß, so wie ich auch gerade.

00:03:37: Aber es ist halt auch wichtig zu erwähnen, dass das ein Extrembeispiel ist.

00:03:41: Also sehr viele Bandscheibenleiden kann man konservativ behandeln, also mit einer Physiotherapie, mit einer Infiltrationstherapie und mit einer Schmerzmedikation.

00:03:51: Verstehe.

00:03:52: Nur wenn sich, und man hofft ja hier darauf, dass sich die Beschwerden dann von selbst bessern, nach einer gewissen Zeit.

00:03:59: Und wenn Sie das tun, dann muss man auch nicht operieren.

00:04:03: Aber man braucht doch keine Angst vor einer Operation haben.

00:04:06: Nein.

00:04:07: Also dadurch, dass Operationen dieser Art häufig stattfinden, kann man sie natürlich auch sicher durchführen.

00:04:15: Und für einen erfahrenen Kerogen ist das absolute Routine.

00:04:19: Also Angst vor einer Operation braucht man nicht haben.

00:04:21: Wie ist die Herangehensweise

00:04:23: an so einer Operation?

00:04:24: Prinzipiell ist es so, die Herangehensweise an die Dinge ist ... Überall sehr ähnlich.

00:04:30: Aber natürlich hat jeder seine Kniffe und Tricks, die man sich dann abschauen und aneignen kann.

00:04:36: Und so ist es mir persönlich gelungen, meine Operationstechnik zu verfeinern und auszubauen.

00:04:48: Also die Zeit, die ich jedem Patienten widmen kann.

00:04:52: Dadurch, dass ich ja selber bestimmen kann, wie viel Zeit ich mir nehme, ist auch ausreichend Zeit da, um ein umfassendes Gespräch zu führen, um die Untersuchungen durchzuführen und dann jeden Patienten natürlich die Optionen darbieten, die man hat und dann gemeinsam einen Therapiepfad festzulegen.

00:05:12: Ja, also man kann wirklich auf die Personen eingehen und da die bestmögliche Lösung für jeden einzusetzen.

00:05:17: Was mir auch gefällt, ist die persönliche Betreuung eines Patienten.

00:05:21: Also man sieht sich ja nicht nur bei diesem einen Termin oft.

00:05:25: sind das auch Konsultationen über Wochen, Monate oder teilweise auch über Jahre hinweg.

00:05:31: Also man sieht wirklich, man begleitet einen Patient, den auch längere Zeit und sieht, wie sie besser werden.

00:05:37: Genau so ist es.

00:05:38: Ja.

00:05:39: Ach schön.

00:05:40: Gibt es etwas, was Sie dem Patient ihnen mitgeben möchten, die unter Rückenschmerzen leiden?

00:05:45: Also zunächst sollte man darauf achten, dass es gar nicht zur Rückenschmerzen kommt.

00:05:49: Das bedeutet auf regelmäßige Bewegung achten, regelmäßigen Sporttreiben, schauen einfach, dass man was für die Gesundheit und vor allem für den Rücken tut.

00:05:58: Ja, die

00:05:59: Treppen benutzen nicht den Left.

00:06:01: Genau, also das kann man ja wohnen, das kann man ja ganz wunderbar in den Alltag integrieren, sofern es zeitlich möglich ist.

00:06:09: Sollten mal Rückenschmerzen farten sein, die Therapie nicht hinauszögern.

00:06:13: Je früher man mit einer Therapie beginnt, desto besser ist das Ergebnis.

00:06:17: Vielen Dank fürs Gespräch Herr Dr.

00:06:18: Leitner und diese spannenden Eindrücke in Ihren Fachbereich.

00:06:22: Gerne.

00:06:23: Das war's für heute bei mir zu Liebe.

00:06:26: Sie haben noch Fragen oder möchten wissen, an wem Sie sich mit Ihrem Anliegen wenden können?

00:06:31: Dann nehmen Sie gern über den Gesundheitsgeit Kontakt mit uns auf.

00:06:35: Hier finden Sie persönliche Unterstützung, Antworten auf Ihre Fragen und jemanden, der Ihnen wirklich weiter hilft.

00:06:43: Den Link dazu finden Sie wie immer in den Show-Notes.

00:06:46: Und wenn Ihnen der Podcast gefallen hat, würden wir uns freuen, wenn Sie ihn abonnieren oder uns eine positive Bewertung hinterlassen.

00:06:53: Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal!

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